Vor kurzem hat mir jemand erzählt, dass er vor einiger Zeit Christ geworden ist, aber dass er wirklich Probleme damit hatte zu sagen „ich habe mich bekehrt.“ Dieses Wort „bekehren“ ist in unserer Gesellschaft negativ behaftet. Irgendwie verbindet man damit etwas super frommes, etwas extremes, etwas komisches.
Das Wort Bekehrung ist aber eigentlich gar nicht so extrem. Luther hat es in seiner Bibelübersetzung verwendet (z.B. in Apostelgeschichte 3:19 „So tut nun Buße und bekehrt euch“) und deshalb verwenden wir dieses Wort heute. Das Wort das da im ursprünglich griechischen Text des Neuen Testamentes steht ist aber eigentlich gar nicht christlich oder extrem, es bedeutet einfach „sich umdrehen“ oder „die Richtung ändern.“ Das sieht man zum Beispiel in Markus 8:33 wo das selbe Wort mit „er aber wandte sich um“ übersetzt wurde.
Wenn die Bibel also davon spricht, dass sich jemand bekehrt hat, dann meint das einfach: jemand hat die Richtung in seinem Leben geändert. Er läuft nicht mehr von Gott weg oder an Gott vorbei, sondern zu Gott, zu Jesus hin. Und in diesem Sinne sollte sich jeder Mensch sogar jeden Tag neu bekehren. Jeden Tag neu die Richtung in seinem Leben ändern zu Gott hin anstatt von Gott weg!