Ochsenpflege

„Wo keine Rinder sind, da ist die Krippe leer; aber die Kraft des Ochsen bringt reichen Ertrag.“ Sprüche 14:4

Was hat diese Bibelstelle bitte mit Leiterschaft zu tun? Das fragte ich mich, als mein Dozent sie in der Vorlesung zum Thema Leiterschaft zitiert hat. Aber wie so oft in den Sprüchen stecken doch einige tiefe Prinzipien über das Leben in dieser Bibelstelle:

  1. Wer reichen Ertrag möchte, der kann sich nicht nur auf seine eigene Kraft stützen. Wer wirklich etwas bewirken möchte, der muss wie der Bauer auch andere Kräfte mobilisieren um an seiner Sache zu arbeiten. Wer in einer verantwortlichen Position in Gemeide oder Gesellschaft ist, ist auch darauf angewiesen, dass Menschen ihn unterstützen und mitarbeiten.
  2. „Wo keine Rinder sind, da ist die Krippe leer“, bedeutet aber auch im Umkehrschluss, dass da wo Rinder sind, die Krippe nicht leer sein kann. Wer andere anleiten und  motivieren möchte mit an seiner Sache zu arbeiten, muss sich auch um sie kümmern. So wie der Bauer seine Ochsen füttern muss, so müssen wir uns auch um unsere Mitarbeiter kümmern, sonst werden sie ausbrennen und wir werden sie wieder verlieren.
  3. In der englischen Bibel ist der erste Teil ganz anders übersetzt: „Wo keine Rinder sind, da ist der Stall sauber“. Wenn man im Hebräischen Text nachschaut sieht man, dass diese Übersetzungsvariante auch möglich ist.
    Wenn der Bauer also reiche Frucht möchte, dann muss er auch in Kauf nehmen, dass die Ochsen Mist machen und sein Stall nicht mehr sauber ist. Genau dasselbe gilt auch für uns. Wenn wir mit Menschen zusammen arbeiten, dann müssen wir auch in Kauf nehmen, dass Reibereien entstehen und wir ab und zu den Stall ausmisten müssen. Das ist biblisch, denn wir leben in einer gefallenen Welt und Menschen sind nicht perfekt.

Also, wenn wir reiche Frucht wollen, dann müssen wir mit anderen zusammen arbeiten. Aber wir müssen auch bedenken, dass wir unsere Mitarbeiter pflegen müssen und dass es ganz normal ist wenn auch unschöne Dinge passieren.

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